Liebe Frau Müller Mäder, lieber Herr Weber,
Einige Zeit nun nach den Sommerferien, möchte ich mich nochmals bei der Scuola Vivante und allen, die mitgemacht haben und vor allem bei den Kindern, im Namen von uns allen in Archipelagos für die überwiesene Spende von 1.892,35 € ganz, ganz herzlich bedanken. Das war, wie schon gesagt, ein extra Geschenk für uns – und auch so unerwartet!
Ich bin sehr spät dran mit diesem Mail, hatte aber während und nach den Sommerferien sehr viel zu tun. U.a., habe ich eine Publikation für einen Kongress Anfang Oktober in Montenegro vorbereiten müssen: wir haben Mönchsrobbensichtungen in Montenegro vorgestellt, wobei die internationalen Behörden, die sich mit Naturschutz befassen, die Art dort als regional ausgestorben klassifiziert haben… Das war ein grosser Erfolg.
Andererseits ist unser Grossantrag in früheren Mails beschrieben leider nicht durchgegangen. Insofern werden wir nun ein „kleines“ Mönchsrobbenprojekt angehen: Kameras in Robbenhöhlen um die tatsächliche Population zu erfassen. Das ist nun unsere Hauptpriorität, damit wir dann auf die zu erwartenden Resultate basierend gleich ein grosses Kamera-Projekt beantragen können und weitermachen können.
Das schreibe ich alles, damit die Kinder, als Hauptakteure der Aktion Spendensammeln für die Mönchsrobbe darüber informiert sind. Wir werden also eventuell die Spende der Scuola Vivante (oder einen Teil davon)für dieses Projekt als Eigenbeteiligung benutzten, da die wissenschaftlichen Broschüren im Moment nicht die absolute Priorität sind. Sie werden ein Teil des nächsten grösseren Antrags sein.
Ich werde im Frühjahr 2018 wieder in der Schweiz. Falls die Kinder einen neuen Vortrag hören wollen, bin ich gerne dabei. Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir etwas über Fischereimethoden und Fische vorgeschlagen. Ich bin aber gerne bereit je nach Wunsch auch ein anderes Thema vorzustellen, z.B. Seeschildkröten. Ich würde auch gerne den Kindern, die auf dem Jacobsweg Spenden sammelten ein kleines Dankeschön-Geschenk mitbringen. Wie viele Kinder waren unterwegs?
Vielen, vielen Dank nochmals und ich wünsche einen guten Winter, wie man sich in Griechenland nach dem Sommer wünscht.
Mit besten Grüßen
Aliki Panou
Liebe Frau Panou
Danke für Ihre Mail, die mich sehr freut. Schade, dass der Grossantrag nicht angenommen wurde aber umso schöner, dass sie dranbleiben!
Im August war ich mit unserem Film zu einem Festival auf Castellorizo/ Καστελόριζο eingeladen. Beim Rückflug habe ich gesehen, dass im Werbefilm auf die Mönchsrobben bei dieser Insel aufmerksam gemacht wurden. Ist dem so oder war dies nur eine Touristenwerbung? Ich dachte mir, das wäre auch eine schöne Bildungsreise. Mit Ihnen oder jemandem von Ihrem Team nach Castellorizo. Meeresbiologie, Geschichte, Natur, Türkei…
Sehr gerne bleibe ich mit Ihnen im Kontakt, auch bezüglich dem Kameraprojekt. Wir haben ja durch unseren Film eine schulinterne Filmproduktionsfirma gegründet „Vivante Productions“ – vielleicht gibt es da eine Möglichkeit der Zusammenarbeit.
Und noch eine Frage:
Darf ich einen Auszug Ihrer Mail auf unseren Schulblog stellen?
Liebe Grüsse und auch Ihnen und Ihrem Team einen guten Winter
Veronika Müller Mäder
Liebe Frau Müller Mäder
Klar können Sie von meiner Mail was Sie wollen auf den Schulblog aufladen. Und es freut mich sehr, dass Sie in Kastellorizo Ihren Film gezeigt haben! Aber das mit einem Besuch dorthin ist es eher etwas happig: ja, es gibt dort Robben wie es in ganz Griechenland welche gibt, das war keine pure Touristenwerbung. Aber wir arbeiten dort nicht und ich kenne mich gar nicht aus. Wir konzentrieren uns hauptsächlich auf das Ionische Meer: Auf Kefalonia und Ithaka (Odysseus, usw.) kenne ich mich eben besonders gut aus. Man könnte Meeresbiologie, Fischerei, Natur und das alles genauso gut dort mit einer Bildungsreise verbinden, wir hätten sogar einen Seminarraum zur Verfügung. Und Kefalonia ist sehr reich an verschiedenen Ökosystemen: alpines Hochgebirge, Sanddünen, schroffe Klippen, liebliche Wiesen; von Tannen bis zu Walen eben (siehe auch Artikel anbei). Ein Beispiel: allein an Süß- bzw. Brackwasserbiotopen gibt es Süßwasserseen, Quellseen, Höhlenseen, Sumpfgebiete, Lagunen und sogar ein paar Flüsschen, eine Seltenheit für eine Mittelmeerinsel.
Hierbei würde nur die Türkei ausfallen, dafür aber müsste man Venedig mit berücksichtigen, da die Inseln mehr als 400 Jahre unter Venedig standen: das merkt man heute noch an der Mentalität, an der Sprache, ja sogar am täglichen Leben. Man muss auch verstehen, dass damals die Venezianer mit dem Osmanischen Reich um die strategischen Punkte im östlichen Mittelmeer konkurrierten, darunter fällt eigentlich auch die berühmte Schlacht von Lepanto. Nach Venedig kamen de Engländer, die haben auch ihre Charakteristika hinterlassen.
Da können Sie sich ein bisschen in unserer Webseite umsehen, obwohl sie noch nicht vollständig ist und ich die deutsche Version erst jetzt dann anpacken werde: www.archipelagos-org.eu. Und wenn Sie wollen, können wir Details im nächsten März oder per Mail bearbeiten. Eine Zusammenarbeit mit Vivante Productions können wir auch ins Auge fassen, da sind wir sehr gerne dabei. Wir haben auch einige Erfahrung damit, da wir bei 4 deutschen Dokumentarfilmen mitgemacht haben.
Aber wie viele Kinder sich auf den Jacobsweg mitsamt Spendensammeln gemacht haben, haben Sie mir nicht geschrieben, damit ich ihnen bei meinem nächsten Besuch in die Schweiz ein kleines Dankeschön-Geschenk bringen kann.
Ich freue mich, Sie und alle in der Scuola Vivante demnächst wieder zu sehen.
Liebe Grüsse
Aliki Panou