Eine Geschichte,
wie Schule auch sein kann


Gallium

von Sekundarstufe 1 am 16. Dezember 2016
  • Allgemein

“Gallia est omnis divisa in partes tres…” (1) schiesst es dem alten Lateiner durch den Kopf, wenn man das Wort Gallium hört. Doch nichts dergleichen, nichts mit Caesar und den unbeugsamen Galliern, es geht um mehr oder weniger harte Naturwissenschaft. Um das durchaus beugsame Element “Gallium”. Um einen Schülerinnen-Vortrag. Um Evas Referat über das Element Nr. 31 im Periodensystem der Elemente. Um Gallium. Dieses Metall hat seinen Schmelzpunkt bei 29.76 °C und Eva demonstrierte das uns eindrücklich mit einem Fön. Zum Sieden konnte selbst sie es nicht bringen, weil es das erst bei ca. 2400°C tut. Immerhin brachte sie die Klasse zum “sieden”, weil alle sehr interessiert an ihren Ausführungen teilnahmen. Heisst das Element so, weil sein Entdecker aus Frankreich stammt oder weil einer seiner Namen “Lecoq” lautet, was auf Lateinisch “gallus” und auf Deutsch “der Hahn” heisst? Auf jeden Fall sowohl für SchülerInnen, als auch für Lehrpersonen eine sehr spannende halbe Stunde, welche uns sowohl mit vielen Infos, als auch mit diversen Fragen zurück liess. 
Wir an der Scola nutzen “Vorträge” als ein Lehr- und Lernmittel, welches wir als sehr wirkungsvoll einschätzen, weil die SchülerInnen sich mit einem Stoff intensiv auseinandersetzen um vor der Klasse eine gute Falle zu machen (das ist nur eins von diversen möglichen Motiven). Sie lernen das, was sie von vorneherein spannend finden und geben damit Impulse, die zum Lernen oder zum weiteren Nachdenken anregen können. Sie selber tun damit, was sonst im normalen Frontalunterricht die Lehrpersonen tun: sie bereiten sich vor, sie präsentieren, stellen Fragen, beantworten Fragen, stellen sich als Person vor eine Lerngruppe. Das hat unserer Meinung nach eine nachhaltige Wirkung, die, um beim Vergleich Frontalunterricht zu bleiben, sonst vor allem den Lehrern zugute kommt. Via Vorträge halten wird diese Wirkung auf die SchülerInnen übertragen. Zudem sprechen sie eine Sprache, die viel eher verstanden wird als die Sprache einer Person, die doppelt oder dreifach so alt ist, was Lernprozesse zusätzlich optimiert.

In diesem Sinne herzlichen Dank an alle, die sich vor die Klasse wagen, die engagiert recherchiert haben und etwas für das Fortschreiten aller Beteiligten getan haben.

(1) Caesar, Julius, and George William Joseph Stock. De bello gallico. Vol. 2. Clarendon Press, 1898.

Chemie zum Be-greifen!