Eine Geschichte,
wie Schule auch sein kann


Jahrestagung der UNESCO-assoziierten Schulen

von Scuola Vivante am 18. April 2015
  • Allgemein

Überblick

Am 5. und 6. März 2015 sind wir (Lia, Sarina, Corsin und ich zusammen mit Gregor Engel) als Vertretung der Scuola Vivante an die Tagung der UNESCO-assoziierten Schulen der Schweiz nach Luzern gereist. Die Scuola Vivante ist eine UNESCO-assoziierte Schule, da wir uns für die Interessen der UNESCO engagieren und unsere Partnerschule in Marokko – die école vivante – unterstützen. Einmal im Jahr gibt es eine Tagung, an der verschiedene Themen besprochen und behandelt werden. Dieses Jahr stand die Tagung unter dem Motto ‚Menschenrechte bleiben auch heute eine Herausforderung −
für jede Generation, für jedes Land, für jeden Kontinent.‘ Im Vorfeld haben wir mit der Oberstufengruppe zur Vorbereitung zwei Dienstagnachmittage zum Thema Menschenrechte verbracht mit recherchieren und diskutieren.

Dieses Jahr war der Ablauf so, dass wir am Donnerstag um 11:30 in der Schule los fuhren und um 13:30 in Luzern ankamen. Wir hatten eine kurze Pause, danach gingen wir in den Hörsaal, wo uns Dr. Josef Kunz, Koordinator der UNESCO-assoziierten Schulen begrüsste und mit einer kurzen guten Rede einleitete. Dann war das erste Referat von Frau Prof. Martina Caroni dran, es handelte von Menschenrechten und deren Verletzungen, was sehr spannend war, da wir wirklich sehr viel und vor allem sehr gute Informationen dazu bekamen, plus zur Erklärung einige Fallbeispiele. Nach dem Referat hatten wir etwa zwanzig Minuten Pause in der wir Zeit hatten etwas Kleines zu essen, kurz raus zugehen und ein Interview zu machen mit der Referentin. Im Anschluss ging es in das zweite Referat, welches sich vor allem an die Lehrpersonen richtete. Danach waren wir alle sehr müde und freuten uns auf die Herberge, um da zu übernachten.

Am nächsten Tag um etwa 08:40 fuhren wir zur Uni. Als wir ankamen, leitete Herr Kunz kurz in die Ateliers ein, danach fingen sie gleich an. Wir hatten etwa 4 Stunden Zeit, um eine Karton-Säule mit Informationen und Lösungsvorschlägen zu bekleben und zu gestalten. Zum Mittagessen assen wir in der Mensa. Ausgeruht gingen wir dann wieder in den Hörsaal und hörten die verschiedensten Präsentationen von den Gruppen. Danach gab es noch eine Diskussion und eine Schlussrede.

Nach diesen Zwei Tagen gingen wir müde, glücklich und mit sehr vielen neuen Informationen nach Hause. In der folgenden Woche machten wir dann in der Schule eine gemeinsame Auswertung und schrieben die Texte für den Blogeintrag.

Lalegna

 

Link zum offiziellen Bericht:

http://www.unesco.ch/fileadmin/user_upload/1_Was/Aktuelles/Newsletter-2015/NL-2015-TagungEA_Luzern_Bericht.pdf

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Die Interviews

Für mich nahm der UNESCO-Besuch am Donnerstagmorgen nachdem ich aufgestanden bin eine unerwartete Wendung. Denn durch die Erkrankung unserer Filmchefin musste auf einmal ich mit einem Diktiergerät Interviews machen, was eigentlich überhaupt nicht geplant war.

Aber trotz allen spontanen Änderungen verliefen die Interviews sehr interessant. Meine ängstliche Einstellung ihnen gegenüber verflog, nachdem ich einige geführt hatte. Mit der Zeit wurden die Interviews aber auch anstrengend, denn ich verlor aufgrund meiner Müdigkeit öfters die Konzentration. Schliesslich war ich froh, als ich endlich mal nur im Bus sitzen konnte und entspannen durfte.

Die Interviews zu führen, war für mich eine sehr interessante und neue Erfahrung. Aus diesen Interviews lernte ich eine Menge, zum Beispiel, wie leicht es doch ist mit fremden Menschen zu sprechen. Etwas schade fand ich, dass es während den Ateliers kaum etwas für mich zu tun gab. Als Aussenstehender hatte ich sehr viel Zeit, um meine Mitschüler in den Ateliers zu beobachten. Mir fiel die jeweilige Fröhlichkeit, aber auch die Konzentration auf. Einige Gruppen machten sich sofort an die Arbeit und die anderen schwiegen zuerst mal, um dann später Vollgas zu geben.

Corsin

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Die Ateliers

Am Donnerstagnachmittag bekamen wir eine kleine Einführung in die verschiedenen Ateliers der UNESCO-Tagung. Es gab viele Themen zu den Menschenrechten wie:

– Polizeiwillkür, Folter und Pressefreiheit

– Menschenhandel, illegaler Organhandel

– Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Fundamentalismus

– Politische Unterdrückung, Todesstrafe und wirtschaftliche Ausbeutung

– Kinderarbeit, Kinderarmut, Profitgier und Analphabetismus

Ich entschloss mich spontan in ein Thema zu gehen von dem ich noch wenig Ahnung hatte. Deshalb wählte ich den Themenblock: Polizeiwillkür, Folter & Pressefreiheit. Als erstes mussten wir eine Gruppenleitung festlegen, die für die Planung verantwortlich war. In meiner Gruppe meldete sich schliesslich nach langem Schweigen ein Junge, der die Leitung übernahm. Danach verabschiedeten wir uns voneinander und trafen uns am nächsten Morgen um 09:00 Uhr wieder im Hörsaal. Alle Gruppen bekamen einen Raum zugeteilt, in dem sie vier Stunden Zeit hatten, sich in ihre Themen zu vertiefen, eine Säule kreativ zu bestücken und eine Präsentation vorzubereiten.

Für mich war es sehr spannend neue Leute kennenzulernen und all diese neuen Meinungen zu diesem Thema zu hören. Wir arbeiteten mit sehr viel Elan und Spass an unserem Thema. Nach langen anregenden Diskussionen mit vielen neuen Erkenntnissen (und gegen Ende der Zeit auch mit einigem Stress und Herumrennen) durften wir unser Thema, für das wir vier Stunden gearbeitet hatten, den anderen Jugendlichen und Lehrern präsentieren. Ich und meine Gruppe standen zusammen vorne und stellten unser Thema und die dazu erdachten Projekte vor. Es war sehr aufregend vor 90-100 Menschen zu stehen und zu sprechen. Es hat sich definitiv gelohnt!

Sarina

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Stimmungen und Eindrücke

Unser Gruppenklima während der Anreise, an der Tagung, in der Herberge und auf der Rückreise war sehr friedlich und entspannt. Wir haben einander unterstützt und dadurch eine gute Atmosphäre geschaffen. Ich bin mit einem grossen Interesse an diese Tagung gegangen. Es war eine sehr tolle Erfahrung. Die Menschenrechtsthemen die wir bearbeitet haben, waren auch erschreckend – heavy stuff.

Lalegna und ich waren zusammen in einem Atelier (Menschenhandel, moderne Sklaverei, Organhandel). Unsere Ateliergruppe bestand aus 11 Personen und wir waren mit Abstand die Jüngsten. Die Altersspanne war von 15 bis ca. 45 Jahre. Jeder hat an seinem zugeteilten Thema (unseres war Kinderhandel) gearbeitet und am Schluss hat man die Gedanken zusammen getragen und nach Lösungen, Ideen und Inspirationen gesucht. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, dass wir als Jüngste in der Gruppe nicht ganz ernst genommen wurden, als wir unsere Ideen oder Lösungen mitteilten. Mir schien, es war ein nicht so grosse Interesse da, uns zuzuhören. Doch das hat uns nicht aus der Fassung gebracht. Wir haben uns trotzdem gut einbringen können. Im Grunde war es eine angenehme Lernatmosphäre.

Bei unserer Ankunft im Universitätsgebäude, waren viele Teilnehmer noch in ihren Gruppen und nicht sehr gesprächig. Doch das hat sich dann schnell verändert. Vor allem am Abend beim Essen hat man sich unterhalten. Nach einem langen und anstrengenden Tag sind wir mit unserer Gruppe an den See gegangen und haben dort noch in Ruhe den Tag ausklingen lassen. Die Teilnehmenden an der Tagung waren sehr angenehm. Es war spannend so viele neue Menschen kennenzulernen, die auch Interesse daran haben in unserer Welt etwas zu verbessern.

Lia

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