Eine Geschichte,
wie Schule auch sein kann


Meine Fortsetzungsgeschichte – Teil 2 und 3

von Scuola Vivante am 23. Februar 2015
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Drittes Kapitel

Danaia kommt gar nicht mehr nach mit dem sammeln und erst recht nicht mit dem Verteilen der Muscheln. Jedenfalls kommt es ihr so vor. Als Hausaufgabe sammelt sie Berge von Muscheln. Wenn sie an den Strand geht, um in die Schule der Menschen zu gehen, stopft sie ihre Taschen voll mit Muscheln, um sie am Strand zu verteilen. Ihre Taschen sind dabei oftmals so schwer, dass sie danach Rückenschmerzen bekommt. Sie hofft dabei immer, dass irgendein Mensch bald eine Flosse bekommt, sobald er sich ins Wasser begibt. Doch vergebens. Sie verteilt die Muscheln seit 6 Monaten haufenweise am Strand, und doch findet niemand eine oder trägt sie immer bei sich. Danaia kann es kaum glauben. Sie hätte nämlich nicht gedacht, dass das so lange dauert, bis jemand auf die Idee kommt, sie mit sich rumzutragen oder eine Kette zu basteln. Manchmal sitzt Danaia enttäuscht auf dem Bett und überlegt sich, mit der ganzen Sache aufzuhören. Aber immer überredet sie sich entweder selber, oder Massada, ihre beste Freundin bei den Nixen oder ihre Mama Olenia übernehmen diesen Job. Manchmal schafft sie es einfach nicht alleine.

Viertes Kapitel

Heute geht Danaia wie immer in die Schule über Wasser. Doch heute ist irgendetwas anders. Sie verliebt sich in einen Jungen in ihrer Klasse. Marcel heisst er. Was sie nicht weiss: Marcel ist auch verliebt in sie. In der Pause erzählt sie es ihrer besten Freundin unter den Menschen, Janina. Auch sie weiss nicht, dass Danaia nur Halbmensch ist. Das weiss niemand, nur die Nixen in Nixantea. Janina meint: „Trau dich doch einfach, ihm zu sagen, wie sehr du ihn magst. Wenn du es ihm sagst, ist es natürlich sehr mutig von dir, aber du kannst ihm doch auch einen Brief schreiben.“ Danaia weiss einfach nicht, was sie tun soll.

Zurück in Nixantea erzählt sie das gleiche ihrer besten Freundin unter den Nixen, Massada. Die meint nur: „Hale da manta gore, ji tento foran. Baranta das mentana de ranta glenti? Ka fara ge jimdi da canta bento ranta.“ Das ist Nixensprache und bedeutet so viel wie: „Ich hatte das auch schon. Frag ihn einfach, ob er dich auch mag. Vielleicht sagt er ja wirklich ja? Ich würde sagen, dass die Chancen gut stehen.“

Eines Tages wagt sie sich dann doch. Sie geht zu Marcel und fragt ihn: „Magst du mich?“ Doch Marcel meint: „Ja. Aber ich mag dich nicht nur, ich liebe dich!“ Als er das Wort „Liebe“ ausspricht, macht Danaia’s Herz einen Sprung. Sie strahlt vor Freude. „Echt?“ „Ja!“, haucht Marcel. Da klingelt es. Sie müssen zurück in den Unterricht.

Den restlichen Unterricht kann sich Danaia nicht mehr konzentrieren. Ständig muss sie zu Marcel herüberblicken. Als der Unterricht vorbei ist, ist sie schneller den je zurück in Nixantea. Sie schwimmt schneller als die Delfine, die sich gerade ihr Futter holen. Sie schwimmt zu Massada’s Wohnmuschel und klingelt dort Sturm. Verblüfft öffnet Massada’s Mama die Tür. „Jifra Danaia! Dra ben ta baltemart?“ Das bedeutet: „Hallo Danaia! Wie geht’s?“ „Bento. Ta Massada re tinto fane?“ Das heisst: „Gut. Ist Massada zuhause?“ „Det. Da nento janta goba.“ Bedeutet: „Ja, sie ist gleich oben in ihrem Zimmer.“ Danaia flitzt hoch in Massada’s Zimmer. Die liegt auf ihrem Bett und liest eine Zeitschrift. „Danaia! Jakabo dinto fartu?“ „Ka donto bara hinko mens. Var filtema du jurindo des ka der ji jurinto!“ „Da bonn ta?“ „Marcel ma treumd ja nenne donk!“ „Nahk? Hunta!“ “En dranta ga sugre, hij nientu liente!“ Wenn das jetzt über Wasser im Deutschen gesprochen wäre, dann würde das ungefähr so klingen: „Danaia! Hast du eigentlich noch alle Tassen im Schrank?” “Das ist nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, was ich dir jetzt erzählen werde!“ „Was denn?“ „Marcel mag mich auch!“ „Echt? Super!“ „Er hat gesagt, er mag mich nicht, sondern er liebt mich!“ Während Danaia redet, funkeln ihre Augen wie Sterne. Auch Massada freut sich total für sie. Glücklich wie noch nie zuvor schwimmt Danaia daraufhin nachhause.


 

To be continued…

Fünftes Kapitel

Am nächsten Tag beschliesst sie, Janina von ihrem Geheimnis zu erzählen und ihr eine magische Muschel zu geben. Denn Danaia kann es kaum aushalten, sie verplappert sich immer fast. Und sie fühlt sich auch unehrlich gegenüber Janina. Ihre Taschen hat sie wie immer vollgestopft mit magischen Muscheln. Doch zuhause hat sie eine Kette für Janina gebastelt, natürlich ist der Anhänger eine magische Muschel. Am Strand verteilt sie die Muscheln, alle ausser die an der Kette. Die nimmt sie ja mit in die Schule. In der Pause versteckt sie sich zusammen mit Janina. Danaia übergibt Janina die Kette. Sie sagt: „Hier, die ist für dich. Das ist eine Magische Muschel. Wenn du mit ihr ins Wasser gehst, bekommst du eine Flosse.“ Verblüfft schaut Janina sie an. „Was? Wie soll das gehen? Ich mein, woher weisst du, dass das funktioniert?“ Doch Danaia meint nur: „Janina, bitte versprich mir, dass du das niemandem weitersagst. Okay?“ „Auch nicht meinen Eltern? Und meiner kleinen Schwester Marlene?“ „Niemandem.“ Janina nickt langsam. „Gut, also. Janina, ich bin kein Mensch. Ich bin Halbmensch. Sobald ich im Wasser bin, bekomme ich eine Flosse. Deswegen konnte ich nie mit in den Schwimmunterricht, und deshalb durftest du mich nie besuchen.“ Janina allerdings hat gerade noch Zeit, zu nicken. Da ertönt nämlich die Klingel. Sie müssen rein, zum Französischunterricht.

Nach der Schule fragt Janina Danaia: „Hey, kann ich mal mit zu dir nachhause kommen?“ „Na klar! Ich würde mich riesig freuen!“ „Okay, los, gehen wir schnell meine Mama fragen!“ „Ja, gut, aber nichts von unter Wasser!“ „Jaja, ich weiss.“ Sie rennen los. Bei Janina daheim fragen sie Janinas Mama. Die sagt zu, aber Marlene, Janinas Schwester, will unbedingt mit. „Ich will auch wissen wo Danaia wohnt! Das ist sowas von Unfair! Nie darf ich irgendwo hin mit!“ Zum Glück hilft Janinas Mama, und sie können los.

Beim Meer angekommen, zieht Janina ihre Kette an. „Und ich ertrinke nicht?“ „Nein, ganz sicher nicht. Auch Halbnixen können unter Wasser atmen.“ „Gut. Also los!“ Sie rennen ins Wasser und wenn ihnen das Wasser ungefähr bis zum Bauch steht, bekommen beide eine Flosse. „Wow, ist das cool! Ich bin schon gespannt, wie es bei dir zuhause aussieht.“ Sie schwimmen los, in Richtung Nixantea.

 

Sechstes Kapitel

In Nixantea angekommen, schwimmen sie zu Danaia nachhause. Danaias Mama fragt: „Danaia! Gest di kanta deri Gentara?“ Janina guckt verdutzt. Sie hat nämlich kein Wort verstanden. „Ähm, gas Janina. De ja mant Gentara da Kanterij.“ „Ijara. Garf danta.“ Sie schwimmen in Danaias Zimmer. Janina fragt: „Was habt ihr denn da geredet? Ich habe kein Wort verstanden!“ „Ups! Das habe ich ja total vergessen! Das ist Nixensprache. Du wirst sie sicher schnell lernen. Sie hat gefragt, wer du bist. Ich hab gesagt du seiest meine Freundin von den Menschen. Und dann hat sie gesagt wir sollen doch etwas spielen gehen.“ „Okay. Dann weiss ich schon ein Wort: Gentara. Heisst Freundin, oder?“ „Ja, komm. Ich stelle dir Massada vor, meine beste Freundin unter den Nixen.“

Sie schwimmen quer durch ganz Nixantea, und siehe da, Janina versteht immerhin schon drei Wörter. Bei Massada klingeln sie, und Massada macht auf. „Danaia, Gest dikanta deri fontaro?“ „Gas Janina. De ja mant Gentara da Kanterij.“ Danaia sagt zu Janina: „Sie hat gefragt wer du bist und ich hab dich vorgestellt.“ Sie spielen drei Stunden bei Massada. Sie spielen fangen, verstecken im Riff, sie spielen Mühle. Janina lernt auch schon ein bisschen Nixensprache. Sie kann sich schon ein bisschen mit Massada unterhalten. Die Nixensprache lernt sie schneller als jede andere Sprache, auf jeden Fall schneller als Französisch und Englisch in der Schule. Massadas Mama bringt Algenküchlein und einen Tee. Massada nimmt sich gleich eine Tasse, Danaia auch, aber Janina zögert. „Wonach schmeckt der?“ „Nach Früchtetee.“ „Dann probiere ich mal.“ Der Tee schmeckt ihr dann doch. Und die Küchlein auch. Sehr gut sogar. Dann müssen sie zurück zum Strand. Sie verabschieden sich von Massada, ihren Geschwistern Johannerio und Giannina und auch von ihren Eltern Salomenia und Carlonemus. Am Strand angekommen fragt Janina „Sind Johannerio und Giannina Zwillinge? Die sehen nämlich gleich alt aus.“ „Stimmt, es sind Zwillinge.“ Dann verabschieden sie sich und gehen beide nachhause. Janina geht mit Marlene spielen und Danaia geht wieder zu Massada, helfen auf ihre Geschwister aufzupassen. Denn da ist Massada immer glücklich drüber und sie hat etwas zu tun. Sie hat nämlich keine Geschwister, was sie ziemlich doof findet. Alle ihre Freunde habe Geschwister. Nur sie nicht. „Ja mare.“, denkt Danaia. „So gemein.“

 


 

To be continued…