Im Rahmen von internen Team-Weiterbildungstagen stand die Fragestellung im Zentrum, wie die Schüler im Finden bzw. im Erreichen ihrer Visionen, ihrer Lebensträumen und ihrer Zielsetzungen unterstützt werden können. Das Kennenlernen und Einüben des sokratischen Dialoges stand dabei im Zentrum.
Der sokratische Dialog besteht aus einem Zweigespräch zwischen Lehrperson, in der Rolle als Coach oder Lernbegleiter, und der Schülerin. Das Gespräch orientiert sich immer an den Ideen, Gedanken und Aussagen der Lernenden. Sei es in der Vorbereitung oder in der Suche eines eigenen Themas, im Finden von Lösungen, bei der Bearbeitung eines aktuellen Projektes, als Unterstützung im Festlegen von Zielen, oder in der Begleitung in schwierigen Lebenssituationen. Die Lernbegleiterin begibt sich auf den Pfad des Schülers und stellt nur Fragen zu Gesagtem. Diese führen zu neuen Gedanken und Aussagen, die wieder durch Rückfragen weitere Ebenen und Dimensionen öffnen und immer mehr die Gedanken- Erlebnis- Vorstellungs- Ideen- und Gefühlswelten des Schülers offenbaren. Die Fragen führen zu Schlüsselstellen, zu Weggabelungen, zu Wissen und Unwissen, zu neuen Türen die geöffnet werden möchten und solchen die noch geschlossen bleiben wollen. Die Lernbegleiterin vermittelt keine Konzepte, keine Rezepte und keine gutgemeinten Ratschläge, sondern nutzt die Eigenkräfte und das kreative Potential der Schüler und leistet dabei „nur“ Hebammendienste.
Jürg Mäder, Schulleitung