Bei zwei Schülern aus dem Kanton Appenzell, die in die Sekundarstufe 1 der Scuola Vivante übertreten, übernehmen deren Heimatgemeinden die gesamten Bildungsbeiträge, die diese Schüler ihrem Kanton kosten würden. Damit fördert der kleine Ostschweizer Kanton eine Bildungspolitik, die in den meisten Staaten von Europa schon längst umgesetzt wird: Er anerkennt, dass eine Vielfalt an Schulen dem einzelnen Kind, wie auch der Weiterentwicklung unserer Gesellschaft zugute kommt. Die Steuerzahler werden als mündige Bürger betrachtet, die frei entscheiden können, welche Schule die beste für ihr Kind ist. Dies zeugt von Selbstbewusstsein. Es zeigt Fairness gegenüber den Familien, die eine andere als die staatliche Schule wählen, indem sie von dieser ungerechten finanziellen Doppelbelastung (Steuern – Schulgeld) befreit werden.
Diese positive Entwicklung ist im Gange und wird sich früher oder später durchsetzten. Daher ermutige ich alle Eltern, die von ihrem Recht der freien Schulwahl Gebrauch machen, diese ihnen zustehenden Bildungsbeiträge in ihrer Wohngemeinde einzufordern.
Jürg Mäder, Schulleitung