Liebe Stefanie, lieber Haddou
Es war schön und anregend das Treffen in Tuttlingen mit den Professoren der HFT Stuttgart und des neu gegründeten deutschen Freundeskreises der école vivante. Wir wurden in einer marokkanisch ähnlichen Grosszügigkeit von Bärbel und Vladimir bewirtet. Ich habe mich auch sehr gefreut, dich, Haddou, nach langer Zeit wieder zu sehen.
Ziel des Treffens war über die Realisierung eures Neubaus der école vivante zu sprechen. Eure Schule ist ja zum Bersten voll und braucht dringend neue Atelier- Kurs- Bibliotheks- und Gemeinschaftsräume.
Für deren planerische Umsetzung traf ich viel Engagement, Herzblut, hohe fachliche Kompetenz und kreative Ideen bei den Professoren der HFT-Stuttgart an. Einerseits verfügen sie über ein immens grosses Wissen über den traditionellen Lehmbau, andererseits können sie auch Perspektiven zur Weiterentwicklung von Gebäudetechnik und den Einsatz von erneuerbaren Energien aufzeigen.
Das Besondere daran ist, dass die école vivante nun mit dieser Art von Bau – der sowohl eure dringenden Platzbedürfnisse stillt wie auch einen zukunftweisenden innovativen Modellcharakter hat – Impulse über das Tal hinaus geben kann. Der Bau orientiert sich einerseits an der Tradition des Lehmbaues und wird zusätzlich mit Elementen ergänzt, die zeitgemäss und für die Weiterentwicklung dieser altbewährten Technik von Bedeutung sind. Er steht somit auch für eure pädagogische Ausrichtung „ Wurzeln und Flügel“.
Die Verwurzelung in Heimat, Religion und Tradition, mit Öffnung zur und aktiver Mitgestaltung der globalisierten Welt. Die Verbindung von Tradition und Moderne – von Verbundenheit und Freiheit.
Ich kann mir vorstellen, dass die Zusammenarbeit mit der HFT Stuttgart sehr fruchtbar wird. Mit diesem Projekt gewinnen alle und jeder kann sich auf seinem Gebiet einbringen. Sei es in der Pädagogik, in der Architektur, im Sammeln von Geldern, in der Beschaffung von Arbeit…
Dies alles im Dienste einer wunderschönen und zukunftsweisenden Schule.
Mit ganz lieben Grüssen ins Tal
Jürg Mäder