Derzeit steht das fahrende Schulzimmer der Basisstufe der Scuola Vivante Buchs vor dem Kleintheater Trillevip in Flums, denn „Theater macht Schule“ – und das aus gutem Grund. Die Inspirationsquellen können auch hier intensiv sprudeln.
(Quelle: Sarganserländer, Karin Wetzig)
Zu dem werden können, was in einem angelegt ist, das ist das Angebot, das die Scuola Vivante ihren Schülerinnen und Schülern in besonderer Weise bietet.
Der im Kind vorhandene Wissensdurst wird dazu genutzt, die Welt und ihre vielfältigen Lernfelder fächerübergreifend und spielerisch zu erfassen. Dass bei dieser besonderen Lernform nicht zuletzt auch die kindliche Fantasie nur so sprudelt, das zeigte am Donnerstag ein Besuch im Kleintheater Trillevip in Flums.
Ausdrucks- und Sprachquelle nutzen
Das fahrende Klassenzimmer ist ein umfunktionierter Forstwagen, der nun schon seit drei Wochen in Flums Hochwiese steht. An drei tagen pro Woche haben die Kinder beim und im Kleintheater Unterricht.
An diesem Donnerstag sind alle Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften im Kleintheater Trillevip aktiv. Natürlich übernehmen die drei Jüngsten zuerst einmal die Begrüssung im Theater. Als Prinzessin, Ritter und Bienenkönig tanzen, marschieren und sausen sie über die Bühne, stellen sich und ihr Können vor und wünschen Glück und Spass für den Tag. Nach kurzer Meditation zu Klavierklängen wird es aber auch für alle anderen handfest.
Jetzt gilt es als gespielte Traumfigur die Körpersprache sprechen zu lassen. Als Aussenstehende beginnt man spätestens jetzt zu staunen, welche Figuren der inneren Fantasie der Kinder und Jugendlichen entspringen.
Selbstverständlich machen auch die Lehrkräfte mit, und so dürfen die Kinder über den eingerosteten, englisch sprechenden Roboter ebenso schmunzeln wie über den tapsigen Bären oder die Schulleiterin als tanzende Elfe. Natürlich kommt die kurze, von und mit den Basisstüflern entwickelte Theatersequenz noch ein bisschen professioneller daher. Immerhin haben die Kinder schon einige Zeit mit geübt.
Sichtlich selbstbewusst nehmen die drei Darstellenden ihr Publikum mit in die Geschichte des blinden Königs, für den die Prinzessin, begleitet vom treuen Ritter, das Wasser aus der Zauberquelle sucht. Dem eifrigen Bienenkönig sein dank kehren alle drei erfolgreich zurück und der König wird gesund.
Das Schuljahresthema „source d’énergie“ im Sinne von (Energie-) Quellen steht natürlich auch bei der nachfolgenden Gruppenarbeit im Zentrum. Innert kurzer Zeit bieten die Kinder in Dreier- und Vierergruppen überaus ideenreich gemeinsam mit den Lehrern gleich fünf Quellgeschichten, die allein durch die Körpersprache auf der Bühne bereits ihren Reiz versprühen.
Klänge und Ausdrucksform
Mit spontanen Klavierimprovisationen gibt Anita Glaser den Szenen gekonnte Unterstützung. Skurrile, dissonante Klänge untermalen Zauberszenen. Und so gibt es nun also G mit Heilquellen und Diamanten, Zwergen und Elfen, aber auch Köchin und Maler kommen darin vor.
Dass dich die Jugendlichen ausdrucksstark der Problematik versiegter Öl- und Rohstoffquellen widmen und die Problemlösung auf dem Mond finden, liegt auch in der Natur der Sache. Das Thema Quellen hat ihnen unter anderem schon Erkenntnisse in der Energiegewinnung eingebracht.