Das letzte Quartal des Schuljahres 2011 haben wir im ’Valcupp’ oberhalb von Buchs verbracht. Es gibt dort eine Lichtung im Wald die an Tümpel angrenzt, eingerahmt von allerlei verschiedenen Wald- und Obstbäumen. Die zauberhafte Wiesen- und Weiherumgebung hat uns sofort in ihren Bann gezogen.
Unser Dach war in dieser Zeit der umgebaute Forstwagen, unser Schulzimmer die blühende Wiese mit ihren Tümpeln und Teichen, dem kleinen Bach und den stattlichen Bäumen. Ausgerüstet mit Lupen, Mikroskopen, Fangnetzen, Notizmaterial und Bestimmungsbüchern haben wir uns bei jedem Wetter zu zahlreichen Erkundungstouren aufgemacht. Die Kinder haben Blumen gepflückt, diese gezeichnet, getrocknet und ihre Namen bestimmt. Nach einigen Wochen kannten wir jede Blume, die auf unserer Wiese geblüht hat in diesem Frühling und viele Namen der Bäume um uns herum.
Wir haben farbenfrohe Butterbrote zum Z’nüni kreiert, belegt mit allerlei Blüten und Blättern von unserer Wiese. Tee wurde auf dem Feuer gekocht, zubereitet mit wilder Pfefferminze. Wir haben Nussbrot gebacken und mit Butter und Honig vom Imker genossen. Seine Bienen haben uns den ganzen Frühsommer begleitet auf unseren Erkundungstouren und manchmal auch beim Essen.
Der Schwerpunkt unserer Forschungen lag aber bei den Amphibien.
Das Valcupp ist ein Naturschutzgebiet, in dem es noch reiche Vorkommen an Fröschen, Kröten und Molchen gibt. In unterschiedlichen Lerngruppen haben die Kinder über Wochen die Entwicklung vom Ei zum Frosch beobachtet und das Erlebte in Text und Bild dokumentiert. Sie haben erfahren wie Amphibien leben, was sie essen und wo sie den Winter verbringen. Die Kinder haben Frösche und Kröten gefangen, einen achtsamen Umgang mit den Tieren gelernt, diese genau beobachtet und so ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten erfahren.
Selbstverständlich haben wir die Tiere wieder in ihre natürliche Umgebung zurückgebracht, wenn unsere Zeichnungen und Beobachtungen beendet waren.
So sind zahlreiche Geschichten, Spiele, Zeichnungen und ein beachtliches Wissen über die Amphibien entstanden. An diesem schönen Ort haben wir die Natur mit ihren zahlreichen Bewohnern vom Frühling bis in den Herbst hinein erlebt. Die Jahreszeiten haben uns ihre unterschiedlichen Gesichter gezeigt, vom frischen Frühlingsgrün der Blätter bis zu den warmen Farben des Herbstes, vom Eier Legen und Schlüpfen bis zum Verkriechen in den warmen Schoss der Erde, bereit für die kommenden kalten Wintertage.
Und wenn der Schnee dann still und weiss liegt, dann machen wir bestimmt einen Besuch bei unserer Wiese und sehen wie sie schläft und ruht bis zum nächsten Frühling.
Ursina Seeli, Klassenlehrerin Basisstufe