Eine Geschichte,
wie Schule auch sein kann


Eine Scuola Vivante in Marokko

von Scuola Vivante am 03. Januar 2009
  • école vivante

Die Idee einer Scuola Vivante in Marokko konkretisiert sich. Im November 2008 reist eine Delegation von acht Kindern und Jugendlichen mit Schulleiterin Veronika Müller Mäder und Lehrerin Cécile Damien eine Woche nach Marokko. Bei dieser Arbeitsreise ging es darum, sich ein Bild der Situation im Tal zu machen: Was bedeutet eine Scuola Vivante in Marokko? Welche Bedürfnisse bestehen? Wie ist die bestehende Bildungssituation im Tal? Mit welchen Zeitfragen müssen sich die jungen Leute dort befassen?

Kontakte mit den Menschen vor Ort entstanden, Erwartungen an eine Schule wurden zusammengetragen, die Ausgangslage geklärt und Wünsche ans Leben erspührt. Es wurde fotografiert, skizziert, Wissen gesammelt, geschrieben und die Struktur einer Scuola Vivante entworfen.

Zurück in der Schweiz springt der Funke auf Mitschüler und Lehrerinnen über.

 

Schülergedanken

„Wir möchten im Ait Bouguemez eine Schule gründen, die die Grundsätze der Scuola Vivante Buchs hat. Wir möchten diese Schule aufbauen, weil wir auch anderen Kindern die Chance geben möchten, eine gute Schule zu besuchen. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, wie wichtig eine Schule ist, in der man sich wohl fühlt. In dieser Schule wird man Rücksicht auf die Stärken und Schwächen der Kinder nehmen. Die Kinder werden so angenommen, wie sie sind.“
Schülerin, 10

„Ich beteilige mich an diesem Schulaufbau, um Land und Leute dort kennen zu lernen. Das ist aber nicht der einzige Grund, denn ich denke, dass bei unserer Schule auch andere Leute geholfen haben. Die Menschen in Marokko sind sicher froh darüber, dass jemand ihnen bei dieser grossen Idee beisteht und sie unterstützt werden.“
Schüler, 15

„Die Kluft zwischen Arm und Reich soll sich durch die bessere Bildung langsam schliessen. Das Kind soll lernen mit den Tieren und der Natur umzugehen, denn die Bilder im Tal sind erschreckend. Überall liegt Abfall.“
Schüler,12

„In unserer Schule soll es ein Lavabo haben, bei dem man sich gerne die Hände wäscht. Die Kinder sollen lernen, sich jeden Morgen die Zähne zu putzen, da im marokkanischen Tee sehr viel Zucker ist.“
Schülerin,9

Die Schule braucht Geld, um genug Material für die Schüler zu kaufen und für ein ausreichend grosses Schulhaus. Das Bauland, die Stühle, die Pulte, eine Wandtafel,… all das muss finanziert werden. Die Leute dort können nur wenig für diese Schule bezahlen, nur wenige haben die Möglichkeit, etwas für diese Schule beizutragen. Wir sammeln Geld für die Finanzierung dieser Schule.“
Schüler, 12

„Es interessiert mich sehr, an diesem Schulprojekt mitzuarbeiten und ich schaue es auch als persönliche Herausforderung an. Da ich schon einmal im Ait Bouguemez war und die Schule dort gesehen habe, würde es mich sehr freuen, wenn die Kinder dort ebenfalls die Möglichkeit hätten, in eine Scuola Vivante zu gehen.“
Schülerin, 13