Brütwerk in Buchs fördert Tüftel-Fähigkeiten
Eine Rakete erfinden, einen Heissluftballon starten, einen eigenen Designerstuhl entwerfen oder eine coole Seifenkiste bauen – das bleibt kein Kindertraum mehr. Dank dem Brütwerk. Und das ist in Buchs zu finden.
(Quelle: Rheinzeitung)
Das Erstaunliche ist, dass das Tüftellabor öffentlich ist. Das Brütwerk ist ein ergänzendes Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche von 9 bis 16 Jahren: Es ermöglicht den Teilnehmenden, ihre erfinderischen und gestalterischen Talente zu entdecken und weiter zu entwickeln. Das ideale Umfeld, um sich in Daniel Düsentriebs Wunderwelten voll entfalten zu können.
Eine riesige Werkstatt
Buchs als Geburtsort des Nobelpreisträgers und Physikers Dr. Heinrich Rohrer ist geradezu prädestiniert für ein solches Labor. Schülerinnen und Schüler lernen nicht nur, wie man richtig mit Werkzeugen umgeht, sonder auch, wie man Buben und Mädchenträume Schritt um Schritt realisiert. Esther Schmuki und Stefan Portmann leiten den Werkstattbetrieb. Sie ist Kunstlehrerin und Feuerkünstlerin, er ein kreativer Holzfachmann und selbst Tüftler.
Das Brütwerk bietet Kindern und Jugendlichen, die den Wunsch haben, ihre Talente zu entfalten und weiter zu entwickeln, eine universelle, sorgfältig eingerichtete Werkstatt an. Sie ist 300m2 gross und wer sie betritt, fühlt sich gleich wohl. Im Vordergrund stehen die vier Bereiche Holz, Textilien, Metall und Kunststoff. Aber es gibt noch viel mehr, was ein materialübergreifendes Arbeiten ermöglicht.
Tüfteln regt an
Der Tüftelbetrieb für Kinder und Jugendliche im Brütwerk ist jeweils am Mittwoch- und Samstagnachmittag offen (13.30 bis 17.00 Uhr). Es werden auch Kurse angeboten. Voraussetzung für das freie Werken ist der Besuch eines zweitägigen Einführungskurses. Hier lernen die jungen Daniel Düsentriebs verschiedene Materialien zu verarbeiten sowie die Maschinen und Werkzeuge richtig zu handhaben. Dann ist der Weg in eine Erfinder- und Forscherzukunft frei.
Tüfteln führt in die typische Arbeitsweise von Kunst, Wissenschaft und Technik ein. „Die meisten dieser Kompetenzen sind auch im Beruf und Alltag von grosser Wichtigkeit“, beschreibt Jürg Mäder, Schulleiter der Scuola Vivante, welche das Brütwerk initiiert hat und unterhält. Die Ausgangslage: Raum, Zeit und Gelegenheiten, um über einem Problem zu brüten, werden immer rarer. Die Kompetenzen des Tüftelns werden in Schule und Freizeitangebot kaum mehr gefördert und dennoch in der Arbeitswelt verstärkt gefordert.
„Das Brütwerk bietet einen Raum, in dem diese Art von lustvollem Lernen wiederentdeckt, gelehrt und ausgeübt werden kann“, sagt Esther Schmuki. Die Kompetenz, Probleme zielorientiert anzugehen und kreativ nach Lösungen zu suchen, kann in allen Lebenssituationen hilfreich angewandt werden.