Seit längerem wünschen sich die Kinder mehr Orientierung in der Zeit. Immer wieder geschieht es, dass – tief in die Arbeit versunken – eine Pause verpasst wird, weil kein akustisches Signal diese ankündigte. Mit der Künstlerin und gelernten Radio-TV- Elektrikerin Monika Michels konnten wir jemanden finden, der die Verbindung von Physikunterricht und künstlerischem Ausdruck in einem Schulglockenprojekt umsetzt:
Ein Schulglocke mit zwölf Schülerinnen und Schüler zu bauen ist spannend, macht viel Arbeit und braucht einiges mehr an Zeit; als gedacht.
Dieses Schulglockenprojekt ist eine bunte Mischung von verschiedenen Fächern und Themen. meine Arbeit dabei ist, diese Mischung zu sortieren, Merkenswertes herauszupicken und in Zusammenhänge zu bringen, mit denen die Schüler und Schülerinnen lernen können.
Den Rest der Arbeit – ausser, dass ich Material anschleppe und wegtransportiere, mich vorbereite, Erklärungen gebe und ab und zu helfend eingreife – macht die Gruppe weitgehend selber.
Wir sind noch nicht fertig, doch ein Ende des Kabelsalats ist in Sicht. Etwas über Hören, Hirn und Ohren, Lautsprecher, über Schall und Rauch und feste Stoffe haben wir gelernt, haben gelötet, gebohrt, gesägt, „gebridelt“, gedübelt und geklebt. Was noch kommt, ist Theorie und Praxis zum Magnetismus, zum elektrischen Strom und endlich das Summen, Jaulen oder Singen der Schulglocke selber. Und das Ausarbeiten des Projektbuches zu einem „Kunstwerk“.
Was die Mittel-Oberstufe bis jetzt geleistet hat, hat mich beeindruckt und gefreut. Es sind viel mehr Lautsprecher entstanden als geplant, einer schöner als der andere und jeder ein Einzelstück.
Von Anfang an habe ich gestaunt, wie selbstständig und klug diese Gruppe arbeitet. Natürlich gibt es Unterschiede: In der Art wie die einzelnen das Projektbuch führen oder eben nicht, wie Probleme, die auftauchen selbst oder sofort mit einem Hilfeschrei: MMOONNIIKKAA!!!!!! gelöst werden, wie viel Aufmerksamkeit die verschiedenen Persönlichkeiten von der Projektleiterin beanspruchen und wie viel Durchhaltevermögen bei schwierigen oder langweiligen Arbeiten vorhanden ist.
Auf alle Fälle ist dieser Bau einer Schulglocke aus meiner Sicht ein „gefreutes“ Projekt, bei dem ich einiges lerne, erfahre und weitergeben kann und ich hoffe stark, dass es den Schülerinnen und Schülern dabei auch so gut geht wie mir.
Monika Michels