Eine Geschichte,
wie Schule auch sein kann


1998/99 – Wurzeln fassen und wachsen

von Scuola Vivante am 09. September 1998
  • Allgemein

Es macht ein Schuljahr ruhig und rund, wenn es unter ein Jahresthema gestellt wird. So führt ein roter Faden durch die Wochen und Monate gemeinsamen Arbeitens. Es entsteht eine dem Thema entsprechende Dynamik, di sich Lehrpersonen und Kinder zu Nutze machen können. Die Arbeit mit einem Jahresthema hat sich bewährt.

einrichten – ankommen – sich nähren – entfalten

Ausgegangen sind wir bei der Planung des Schuljahres vom Bild eines Samenkorns.
Damit eine Samenkorn Wurzeln fassen kann, muss es sich in gesundem, weichem Erdreich einen Platz zum Keimen schaffen. Nicht zu tief, nicht zu weit oben, nicht zu nass und nicht zu trocken … kurzum, der Samen muss sich vorerst einmal optimal einrichten.

Unter guten Bedingungen geschieht dann – meist im Dunkeln der Erde – das Wunder der Keimung. Mit gewaltiger Kraft drückt sich das feine Pflänzchen an die Erdoberfläche – es kommt an.

Für den nächsten Schritt – den Schritt ins Wachsen – braucht das Pflänzchen Nahrung. Es muss sich nähren, es muss genährt werden.

Sind diese Voraussetzungen geschaffen, so kann die Pflanze wachsen, kann sich entfalten, blühen und Frucht bringen.

Das sind die Gedanken, die uns durch das Schuljahr leiten, sind die Schwerpunkte, welche die Arbeit in den einzelnen Quartalen prägen. Und dies sind die Bilder, die wir während des Schuljahres auf die Schülerinnen und Schüler übertragen: den Samenkörnern im Menschen bei der Entfaltung helfen – die Kinder darin stärken, die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen keimen und wachsen zu lassen und sie zu blühen zu bringen.