Eine Geschichte,
wie Schule auch sein kann


Leitbild

von Scuola Vivante am 08. August 1998
  • Allgemein

Das Leitbild zeigt die wesentlichen Zielsetzungen der Freien Volksschule Werdenberg.
Wir geben uns damit eine gemeinsame Orientierung hinsichtlich Unterricht, Leistung, Bildungsauftrag und Schulentwicklung.
Das Leitbild ist offen für gesellschaftliche und schulische Entwicklung.

Buchs, im März 1998
LehrerInnenteam, Elternvertretung und Vereinsvorstand der Freien Volksschule Werdenberg

Kurzportrait

Wir sind eine kleine, zukunftsorientierte Privatschule, die folgende Lerngruppen umfasst:
Basisstufe  (4 – 7 Jahre)
Unterstufe (7 – 10 Jahre)
Mittelstufe (10 – 13 Jahre)
Oberstufe  (13 – 16 Jahre)

Unser Schulhaus liegt an zentraler Lage in Buchs SG.

Rechtliche und finanzielle Trägerschaft ist der politische und konfessionell unabhängige Verein Freie Volksschule Werdenberg.

 

Rahmenbedingungen 

Wir unterrichten die altersgemischten Lerngruppen von 10 – 15 SchülerInnen in Blockzeiten.
Donnerstags wird der ganze Tag gemeinsam im Freien gestaltet. Sportanlage und Werkräume werden von der Schulgemeinde Buchs zur Verfügung gestellt.
Der Lehrplan des Kantons St. Gallen gilt als Arbeitsgrundlage. Wir unterstehen der Aufsicht des Erziehungsdepartements St. Gallen.

Externe Beratungsstellen und Schuldienste wie Schulpsychologischer Dienst, ärztlicher Untersuch, Therapiestellen werden miteinbezogen.
Solange die Finanzierung nicht durch den Staat gesichert ist, muss ein Schulgeld erhoben werden. Zusätzlich sind wir auf private Unterstützung angewiesen.

 

Schulentwicklung

Damit unsere Schule ihren Bildungsauftrag in einer sich rasch wandelnden Gesellschaft erfüllen kann, muss sie sich fortlaufend entwickeln.
Wir wählen Entwicklungsschwerpunkte und setzen diese in konkreten Aktionsplänen um. So sichern wir die Qualität unserer Schule.
Wir bilden uns intern und extern regelmässig weiter.

In der jährlichen Schulversammlung treffen sich Eltern, Lehrkräfte und Vereinsvorstand zu einer Standortbestimmung.

 

Bildungsauftrag

Ziel der Freien Volksschule Werdenberg ist es, den Kindern zu helfen, starke mutige Menschen zu werden, mit viel Lebensfreude in sich, einer guten Naturverbundenheit und einem gesunden Vertrauen in die Welt und in sich selbst.

Wir befähigen die Kinder, mit Hilfe der erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten, ihren Platz in der Welt einzunehmen und diese engagiert und kreativ mitzugestalten.
Wir schaffen mit den Kindern einen Raum, in dem Freude weiterwachsen kann.
Wir fördern das Bewusstsein, sich als mitfühlender Teil des Ganzen wahrzunehmen.

Unsere Wertehaltung wurzelt in der christlich-humanistischen Überlieferung. Wir helfen den Kindern, ihrer inneren Kraft zu vertrauen und den eigenen Weg zu finden.

 

Pädagogische Schwerpunkte

Dem erlebnisorientierten Lernen räumen wir viel Platz ein.
Unterricht findet auch im Freien statt.
Geschichtliche, geographische und kulturelle Lernorte werden aufgesucht.
Menschen mit speziellen Erfahrungsbereichen werden in die Schule eingeladen.
Das Kind wird zu selbsttätiger und selbstständiger Arbeit hingeführt.
Wahlangebote und Freiarbeit geben dem Kind den Raum, um sich selber Ziele zu setzen.
Lerntyp und Lerntempo des Kindes werden respektiert.
Wir fordern und fördern pflichtbewusstes und verantwortungsvolles Lernen.

Wir legen Wert auf einen achtsamen Umgang miteinander.
Lehrpersonen und Kinder gestalten zusammen ein Klima, in dem Lernen möglich ist.
Gegenseitige Wertschätzung, Höflichkeit und Offenheit sind Voraussetzungen dafür.
Wir schaffen Gefässe für eine lebendige Streit und Versöhnungskultur.

Lernen verstehen wir als lebenslangen Prozess.
Wir vermitteln solide Grundlagen im Lesen, Schreiben und Rechnen sowie Arbeitstechniken, welche die Lernkompetenz des Kindes erhöhen.

 

Leistung

Wir fordern von uns die Bereitschaft, das Beste zu geben und bestärken auch die Kinder, das in ihnen liegende Potential auszuschöpfen.
Wir setzen andere Beurteilungsmittel ein. Das Kind erhält möglichst transparente und breit abgestützte Rückmeldungen über seinen Lernfortschritt.
Seine Leistung wird im Gespräch zwischen Eltern und Lehrperson und in einem schriftlichen Bericht beurteilt.
Halbjährlich legt das Kind in eigenen Worten und Bildern Zeugnis über seine Tätigkeit ab und lernt damit, seine Arbeiten selber zu beurteilen.
Noten fallen weg.

Die Lehrkräfte stellen sich einer regelmässigen Evaluation. Wir nutzen die Hilfe von Supervision.

Wir verpflichten uns, Konsequenzen aus Entscheidungen mit zu tragen, Absprachen einzuhalten und übernommene Aufgaben zu erfüllen.

 

Unterricht

Das Kind wird individuell in seinen Lern- und Entwicklungsschritten gefördert und begleitet.
Es soll seinen Fähigkeiten entsprechend den Anschluss an weiterführende Schulen erlangen.
Wir geben dem Kind den Raum, Stärken und Neigungen kennen zu lernen und zu entwickeln.
Fehler und Schwierigkeiten nützen wir, um das Kind zum Weiterlernen anzuspornen.

Das Kind hat das Recht, Lernziele mitzubestimmen und den Schulalltag mitzugestalten.
Das Kind lernt verschiedene Formen des persönlichen Ausdrucks kennen.
Der Spracherziehung wird dabei grosse Wichtigkeit beigemessen.
Wir gestalten den Unterricht stufen- und fächerübergreifend. Für die Lehrkräfte bedingt dies enge Zusammenarbeit.

Das Kind wird in seiner Suche nach religiöser Orientierung ernst genommen. Mit der musischen Ausrichtung des Unterrichts und einer Kultur des Feierns nähren wir diesen Teil des Menschen.
Wir vermitteln Kenntnisse über das Christentum, wie auch über andere Religionen und Weltanschauungen.

 

Eltern

Wir pflegen den Kontakt mit den Eltern. Jeden Monat besteht die Möglichkeit einer Sprechstunde.
Der Elternabend zu Semesterbeginn gibt Einblick in Schulplanung und Zielsetzungen.
In der Schulzeitung informieren wir über laufende Aktivitäten.

Die Verantwortung für den Unterricht liegt bei der Lehrperson.
Wir freuen uns, wenn Eltern ihre Erfahrungen und ihr Können projektbezogen in die Schule einfliessen lassen.

Die Schulzeit des Kindes wird durch eine Bildungsvereinbarung und einen Unterrichtsvertrag geregelt.
Die Hauptverantwortung für die Erziehung liegt bei den Eltern. Wir sind auf eine offene Zusammenarbeit angewiesen.